Schlagwörter
Bücher, Bodies, Doctor Who, Doctor's Diary, Filme, Hydráos, Matt Haig, Mean Girls, Monatsrückblick, Ncuti Gatwa, Neometropolis, Passing Strange, Reneé Rapp, Serien, The Radleys, Theater
Filme:
- 28.01.: Mean Girls (2024)
Geplant hatte ich das nicht, aber ein paar befreundete Personen haben gefragt, ob ich mit ins Kino kommen mag – und hey, es war sehr unterhaltsam. Ich hatte den originalen Mean Girls nicht gesehen, aber der hier hat Spaß gemacht, er ist queerer, und Reneé Rapp als nicht spindeldürre Regina ist einfach hot. Und die rassistischen Witze/Kommentare aus dem Original, von denen mir erzählt wurde, sind raus, yay!
Top-Filme: –
Flop-Filme: –
Serien:
- Doctor Who Staffel 14, Folge 0
- Love on the Spectrum Staffel 1, Folge 1
- Bodies Staffel 1, Folge 1-2
- Doctor’s Diary Staffel 1, Folge 1-4 (zum 3. Mal)
Ach, ich freue mich sehr auf die neue Staffel von Doctor Who. Das Branding als „Reboot“ mit der 14. Staffel irritiert mich zwar etwas, aber ich bin super gespannt, mehr von Ncuti Gatwa als Doctor zu sehen. Love on the Spectrum (Menschen mit stärker ausgeprägtem Autismus suchen Partner:innen) klang in der ersten Folge weniger problematisch, als ich befürchtet hatte. Bodies war die erste Serie seit längerem, bei der der Trailer bei mir direkt das Gefühl ausgelöst hat, dass ich diese Serie jetzt direkt und unbedingt schauen möchte. Und die ersten beiden Folgen haben mich auch nicht enttäuscht – sehr spannend, toll gedreht, interessante Charaktere, die alle in ihren einzelnen Zeiten mit jeweiligen Vorurteilen zu kämpfen haben.
Doctor’s Diary dagegen ist schon wirklich schlimm, zumindest die ersten Folgen. Ich hatte die Serie vor vielen Jahren mit ca. 14 geschaut und für so toll befunden, dass ich mir die DVDs zum Geburtstag gewünscht hatte. In die haben wir als WG jetzt nochmal reingeschaut, und oh je. Es macht schon Spaß, weil es so schlecht ist, aber bisher besteht die Serie eigentlich nur aus Sexismus und fat shaming, teils mit drei Witzen/Kommentaren über das „Übergewicht“ der (sehr normalgewichtigen) Protagonistin innerhalb von zwei Minuten. Naja.
Neuentdeckungen: Bodies
Theater/Performance/Musical/Tanz:
- 19.01.: Neometropolis (Thomas Krupa, Stadttheater Gießen)
- 20.01.: Hydráos (Editta Braun, Gastspiel am Stadttheater Gießen)
Im Vergleich zu den letzten Monaten recht wenig – was aber daran liegt, dass ich selbst bei einem Stück des Stadttheaters eine kleine Rolle übernommen habe und wir Endproben/Aufführungen hatten. Neometropolis hat mich leider gar nicht überzeugen können – den Tanz / die Bewegungen fand ich sehr gelungen, und die Live-Musik von Lyhre ist wirklich toll, aber der Text! Der Text ist leider wirklich unglaublich schlecht. Alles wird quasi buchstabiert, nichts regt zum Nachdenken an, alles ist super simpel und passiert gerade so, wie es für den Plot passt, ein Klischee nach dem nächsten… hui.
Hydráos dagegen war fantastisch – als Gastspiel im Bereich Tanz, und die Tänzerinnen krabbeln und robben und hüpfen und rollen über den Boden, während man durch die Beleuchtung und Körperhaltung nie ihre Köpfe sieht und die Bewegungen ihrer Körper sehr abstrakt werden, die Glieder als nicht mehr menschlich wahrgenommen werden. Das hat mich sehr beeindruckt.
Top-Inszenierung: Hydráos
Flop-Inszenierung: Neometropolis
Bücher & Hörbücher/-spiele:
- 21.01.: The Radleys (Hörbuch)
- 26.01.: Passing Strange
Ich hatte recht hohe Erwartungen / Hoffnungen an The Radleys, da es von Matt Haig geschrieben ist. Von ihm hatte ich bereits How to stop time und The Midnight Library gelesen und beides sehr gut gefunden. Bei The Radleys habe ich allerdings sehr lange gebraucht, um reinzukommen – so das erste Drittel fand ich eher langweilig, nicht besonders spannend/witzig/zum Nachdenken anregend/… Die restlichen zwei Drittel habe ich dann allerdings während einer langen Mal-Session komplett am Stück gehört. Besonders überragend finde ich es immer noch nicht, aber eine ganz nette Geschichte, die mich irgendwie unterhalten hat. Aber definitiv nicht sein bestes Werk.
Passing Strange von Ellen Klages ist als Teil eines Sammlung kürzerer Bücher im Tor-Verlag erschienen – und ich warte immer noch darauf, dass mir mal eine Geschichte aus diesem Verlag nicht gefällt. Passing Strange war wieder sehr schön erzählt – es geht um queere Frauen im 1940er San Francisco, und nebenbei gibt es ein klein wenig Magie, die die Geschichte aber mehr einrahmt als bestimmt. Hat mir gut gefallen, mit sympathischen Charakteren, mit denen ich sehr gut mitfühlen konnte.
Im Moment lese ich: Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen von Sarah J. Maas, (Staging Sex von Chelsea Pace)
Im Moment höre ich: Talking to Strangers von Malcom Gladwell, (Bloodlines 4: the Fiery Heart von Richelle Mead)
Wortman sagte:
Bodies ist echt cool. Zuerst dachte ich ja, was für ein Gendermist mit den vier Ermittlern (Schwuler, korrupter Jude, Muslima, Behinderte) aber kurz gegoogled und die Originalgeschichte aus den 80ern hat diese vier Ermittler auch schon. Danach war ich Feuer und Flamme. Es lohnt sich, die Serie zu Ende zu schauen.
Freut mich, dass du so schön in der Theaterwelt angekommen bist.
Anica sagte:
Gendermist? Und was für einen Unterschied macht es, ob es in der Vorlage so war oder ob es eine neue Geschichte ist?
Wortman sagte:
Der Unterschied ist, dass plötzlich alles political correct und genderkonform sein muss.
Wenn ich allein schon solch Schwachsinn lese, dass man fordert, dass nur Behinderte eben diese spielen sollen. Wo bleibt denn da die Schauspielkunst? Das macht ja gerade eine/n guten SchauspielerIn aus. Eine Rolle wirklich heherrschen zu können.
Anica sagte:
Die Sache dabei ist ja nicht, dass man den Schauspieler:innen abstreitet, dass sie die Rollen spielen können, sondern, dass es sowieso schon fast keine Rollen für Schauspieler:innen mit Behinderungen gibt, und dann werden sogar diese Rollen an Menschen ohne Behinderung vergeben…
Und queere Charaktere in Serien zu haben, hat nichts mit political correctness zu tun, sondern dass Menschen langsam verstehen, dass eben nicht alle hetero und cis sind, und das entsprechend auch in den Medien abbilden – und somit auch Repräsentation schaffen, die so, so wichtig ist, und damit echten Menschen, die queer sind, das Leben ein bisschen erleichtern.
Wortman sagte:
Ich habe eher das Gefühl, das alles es den Queeren nicht wirklich leichter gemacht hat.
Naja, so viele behinderte Schauspieler gibt es wahrscheinlich auch gar nicht – schätze ich mal. Redmayne hat den Oscar bekommen, weil er Hawking so eindrucksvoll gespielt hatte. Ein Anderer mit entsprechende Krankheit hätte nie einen bekommen, da er nix spielen muss. Ist vielleicht eine etwas hartes Beispiel aber das spiegelt natürlich auch die ein oder andere Vorgehensweise wieder.
Anica sagte:
Oh doch, das hat es.
Aber es gibt sie, und dann könnte man denen ja auch die Rollen geben, bringt sicherlich auch Authentizität mit rein, die Sicht auf fiktive Dinge aus erlebter Realität. Und natürlich geht es hier nicht um Krankheiten wie The Theory of Everything, weil dabei geht es ja um Hawking’s Leben und die Entwicklung der Krankheit – wenn man die schon hat, kann man eben nicht die gesunde Version spielen und hat die physischen Einschränkungen, die das nicht möglich machen. Da stimme ich ja voll zu, war eine gute Besetzung, Eddie Redmayne hat toll gespielt, wunderbar. Aber wenn wer z.B. „nur“ im Rollstuhl sitzt, dann hat das ja keinen Einfluss auf deren Fähigkeit , eine im Rollstuhl sitzende Person zu spielen.
Wortman sagte:
Naja, im Grunde ist es mir egal. Die Rolle muss gut gespielt sein. Das ist wichtig.