CW für das Buch: Mord, physische und psychische Gewalt, häusliche Gewalt
Autor*in: Laura Nieland; Erscheinungsjahr: 2022; Seitenzahl: ca. 247; Verlag: dp; Genre: Mystery, Thriller
Meine Bewertung: 7/10 Punkten
Klappentext:
Um den dunklen Schatten ihrer Vergangenheit zu entkommen, zieht Bestsellerautorin Charlotte in das Haus ihrer Tante in einem beschaulichen Dorf in Südfrankreich. Zwischen den Olivenbaum- und Lavendelfeldern, umgeben vom Duft der Feigen und Rosen im Garten ihrer Tante, will Charlotte einen Neuanfang wagen und sich dem Schreiben widmen. Am nahegelegenen See findet sie ihre Inspirationsquelle. Dort trifft sie auch auf Claudine, ein Mädchen, mit dem sie sich anfreundet. Als Charlotte blaue Flecken auf ihrem Körper entdeckt, lassen sie die Sorgen um das Mädchen nicht mehr los. Und schon bald stößt sie auf ein mörderisches Geheimnis, das sie in Gefahr bringen wird …
Meine Meinung:
Der Beginn des Buches liest sich zunächst wie ein seichter (Liebes-)Roman, was nicht das war, was ich erwartet oder gewollt hatte, aber das ändert sich dann recht schnell, sobald Charlotte Jean Michel und seine Tochter Claudine trifft. Denn sofort ist ihr klar, dass hier etwas nicht ganz stimmt… ich fand es sehr spannend, wie sich die Geschichte entwickelt hat, und sobald es erst einmal ein wenig Fahrt aufgenommen hatte, wollte ich das Buch gar nicht mehr weglegen.
Mir hat es auch gut gefallen, dass man selbst als Leser*in nicht sicher ist, was gerade vor sich geht, was eigentlich wirklich passiert ist und was nicht. Die Charaktere verhalten sich durchaus realistisch in ihren jeweiligen Situationen. Gut fand ich auch, wie hier häusliche (sowohl physische als auch psychische) Gewalt thematisiert wird.
Mit dem Schreibstil kam ich dagegen leider nicht so gut klar. Es ließ sich zwar schön flüssig lesen und ich konnte mir alles wunderbar vorstellen, aber das Prinzip „Show, don’t tell“ wurde hier grundsätzlich missachtet. Jedes Gefühl wird ausgeschrieben und jede Situation erklärt – hier hätte es dem Buch sicherlich gut getan, manches mehr über Handlungen, körperliche Reaktionen oder Worte der Personen zu zeigen, als einfach alles zu benennen. Im selben Zug wäre das Buch sicherlich mit sehr viel weniger Metaphern dazu, wie Charlotte sich gerade fühlt, ausgekommen – insbesondere die sich immer wiederholenden Metaphern/Gefühlsausdrücke über Schwere und Leichtigkeit, das war einfach viel zu viel.
Fazit: Insgesamt habe ich das Buch aber gerne gelesen, auch wenn ich mich ein bisschen am Stil gestört habe, spannend war es auf jeden Fall und von der Entwicklung und Darstellung der Geschichte her auch gut geschrieben.
Dieses Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Ich habe das Buch im Gegenzug für eine ehrliche Rezension kostenlos erhalten.
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