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Bücher, Buch, Floortje Zwigtman, Frankfurter Buchmesse, Gemeinsam lesen, Ich - Adrian Mayfield, Leipziger Buchmesse, Oskar Wilde
“Gemeinsam Lesen” wird Dienstags immer abwechselnd von Weltenwanderer und Schlunzen-Bücher gefragt.
1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich lese immer noch „Ich, Adrian Mayfield“von Floortje Zwigtman und bin inzwischen auf Seite 204 von 506.
”Alles, was ich wollte, war ein großartiges Leben. Ein phantastisches Leben. Ein Märchenleben… War das zu viel verlangt?
London 1894. Als Adrian Mayfield seine Anstellung als Lehrjunge verliert, sitzt er erstmal völlig mittellos auf der Straße. Bei einem Kunstmaler findet er Unterschlupf und beginnt, Modell zu sitzen. Zu Adrians Erstaunen bleibt es nicht dabei. Außerdem erhält er Zutritt zu den erlesensten Künstlerkreisen Londons, an deren Spitze Oskar Wilde im Café Royal thront. Doch so fasziniert Adrian von dieser dekadenten Gesellschaft ist, weder ein Zuhause noch wahre Freunde findet er hier. Aber darf einer wie Adrian überhaupt auf die ganz große Liebe und so etwas wie Glück hoffen?”
2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
„Wir frühstückten jetzt mit altem Brot, und unser Abendessen bestand aus einem kulinarischen Experiment, das Trops Potage nannte, begleitet von einer Flasche nicht allzu guten Weins.“
3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?
Inzwischen kenne ich Adrian noch ein bisschen besser, einige Ereignisse sind geschehen, manches wurde entspannter, neue Spannungen sind aufgetaucht. Und genau auf dieser Seite wird wohl eine dieser Spannungen (bzgl. einer ganz bestimmten geheimnisvollen Straße) mit noch mehr Spannung aufgelöst werden. Wird auf jeden Fall interessant! Es sind seit dem letzten Dienstag auch noch ein paar andere Personen hinzugekommen, einige sehr interessante. Z.B. Oskar Wilde, ein Märchenprinz, ein mir sehr sympathischer Maler, ein äußerlich sehr außergewöhnliches Mädchen.
Und wieder einmal ist mir aufgefallen, wie echt Adrian ist. Er ist nicht einer dieser typischen Buchhelden, die moralisch möglichst korrekt handeln oder gleich Gewissensbisse haben. Es wird auch nicht bewusst darauf geachtet, wie in so vielen Büchern, dass es auch ja auf die inneren Werte ankommt. Nein, Adrian hat durchaus negative Seiten, ist auch durchaus mal egoistisch, moralisch inkorrekt und nutzt andere auch mal aus. Und genau das macht ihn so sympathisch. Und teilweise reagiert er sehr ablehnend auf Äußerliches, fast schon oberflächlich, so wie es eben ist, aber dann überwiegen doch die charakterlichen Eigenschaften, und das total unerzwungen. Sehr schön. :)
Dazu noch ein Zitat, Adrians erster (!) Eindruck von Oskar Wilde:
„Jetzt stand ich dem Mann gegenüber, den ganz London kannte: durch seine Bücher und Theaterstücke, von seinen Lesungen und den unzähligen Dinners, bei denen er der Hauptgast gewesen war, und von den Artikeln in Zeitungen und Zeitschriften, und ich konnte lediglich denken: Gott, bist du hässlich!
Während ich ihm die Hand schüttelte und meinen Namen murmelte, betrachtete ich sein Gesicht, das in Form und Farbe einem Cheshire-Käse ähnelte, und sein braunes, vom Lockenstab dürr gewordenes Haar. Ein Mond!, durchfuhr es mich. Ein Mond!“
(S. 156)
4. Gibt es ein buchiges Event in diesem Jahr auf das ihr euch besonders freut, oder gab es mal was in der Vergangenheit, was euch so sehr begeistert habt, dass ihr es euch ganz bald mal wieder wünschen würdet?
Die einzigen „buchigen“ Events (:D), die ich so bewusst kenne, wären die Leipziger und Frankfurter Buchmesse. Auf die Leipziger Buchmesse konnte ich dieses Jahr leider nicht gehen, auf die Frankfurter werde ich aber auf jeden Fall gehen, da war ich auch letztes Jahr. :)