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Medienwelten

~ Anica

Medienwelten

Schlagwort-Archiv: Montagsfrage

Montagsfrage – Halbjahresbilanz

27 Montag Jun 2022

Posted by Anica in Alles, Montagsfrage, Wöchentliche Aktionen

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Bücher, Montagsfrage

Diese Woche gibt es bei der Montagsfrage ein kleines Bingo zu unserem Leseverhalten in der ersten Hälfte des Jahres – besonders viele Kreuze konnte ich nicht setzen:

Hast du 2022 bisher …?

… ein Hörbuch gehört? Ja, abgesehen davon, dass ich momentan Pride and Prejudice als Hörbuch höre, habe ich im Mai den dritten Teil der Nevernight Reihe Die Rache abgeschlossen, das mir auch sehr gut gefallen hat.

… ein Buch abgebrochen? Nein. Mache ich auch generell sehr, sehr selten.

… ein Buch gelesen, das in Deutschland spielt? Nö. Auch das passiert sehr selten, da ich meistens Bücher von Autor*innen aus anderen Ländern lese, und abgesehen davon auch viel Fanatsy/Sci-Fi, das dann oft genug gar nicht erst in unserer Welt spielt.

… ein Sachbuch gelesen? Ich habs mal nicht gezählt, weil ich es noch nicht beendet habe, aber ich lese momentan mit viel Freude und Interesse all about love von bell hooks.

… eine Autor*in getroffen? Nun, mein Vater hat inzwischen diverse Kurzgeschichten veröffentlicht und ein (bisher unveröffentlichtes) Buch geschrieben, das zähle ich mal. ;)

… über ein Buch diskutiert? Tatsächlich nicht… Hier kurz meinen Senf zu einem Buch abgegeben und jemandem begeistert von einem Buch erzählt, klar, aber wirklich mit einer Person darüber diskutiert, die das Buch auch gelesen hat, nicht.

… ein Buch aufgrund des Covers gekauft? Nein. Das habe ich auch noch nie (bewusst) gemacht, auch wenn ich mich immer über schöne Cover freue.

… einen Reread gemacht? Auch nicht, viel zu viele ungelesene Bücher, die ich gerade dringend lesen will.

… ein Buch in 24 Stunden gelesen? Innerhalb von ein paar Tagen habe ich es dieses Jahr bisher geschafft – The Infinite Noise habe ich innerhalb von 7 Tagen gelesen, The Midnight Library sogar innerhalb von 4 Tagen, aber 24 Stunden nicht.

… ein fremdsprachiges Buch gelesen? Absolut, bis auf ein Buch und ein Hörbuch waren alle anderen auf Englisch, und letztens habe ich sogar begonnen, eins auf Spanisch zu lesen (bin allerdings noch nicht weit gekommen und ich bezweifle, dass ich es jemals komplett lesen werde).

… eine Buchverfilmung geschaut? Sicherlich – Venom, wenn man das mitzählen möchte, und dann habe ich Vampire Academy zum fünften Mal geschaut :D.

… das Buch einer verstorbenen Autorin gelesen? Ich habs nicht gezählt, weil nicht abgeschlossen, aber wie oben schon kurz erwähnt, höre ich gerade Pride and Prejudice von Jane Austen.

… ein Buch vom SuB erlöst? Yes, ich habe endlich The Midnight Library von Matt Haig gelesen und es hat sich sehr gelohnt!

Montagsfrage – LGBTQIA+ Geschichten

14 Montag Feb 2022

Posted by Anica in Alles, Montagsfrage, Wöchentliche Aktionen

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Bücher, City of Bones, Das düstere Geheimnis des Gentleman, Dorian Gray, genderfluid, Ich Adrian Mayfield, Ich bin Gideon, Ich gebe dir die Sonne, Ich in Harrow, Lavender In Bloom, LGBTQ, LGBTQ+, LGBTQIA, Mask of Shadows, Montagsfrage, More Than This, Nevernight, Night Owls and Summer Skies, Raven House, Ruin of Stars

So eine schöne Frage heute als Montagsfrage, die Sophia von Wordworld da gestellt hat!

Welche LGBTQIA+ Geschichten kennt ihr und könnt ihr empfehlen?

Ich bin mal schnell meine Liste an Büchern, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, durchgegangen, und es waren durchaus einige (sehr) gute Bücher mit queeren Charakteren dabei. Die Rezensionen von den Büchern sind immer auf den Titel verlinkt.

Ich bin Gideon und der Folgeband Ich bin Harrow: Momentan definitiv eine meiner Lieblingsreihen/-bücher überhaupt. Fantasy Space Opera, lesbian necromancers in space. Gideon und Harrow sind die beiden Hauptcharaktere der Bücher, beide weiblich und beide an Frauen interessiert, und das ist auch einfach so und wird nie irgendwie als besonders oder außergewöhnlich dargestellt, was ich super angenehm fand.

Das düstere Geheimnis des Gentleman – Ist zwar jetzt nicht direkt eins meiner Lieblingsbücher geworden, aber definitiv auch empfehlenswert, wenn man eine historische und erotische Liebesgeschichte zwischen zwei unterschiedlichen Männern lesen möchte, die einfach schön ist und neben der unterschwelligen gesellschaftlichen Homophobie auch noch Rassismus und Autismus mit behandelt.

The Picture of Dorian Gray – Nun, ich habe es letztes Jahr für die Uni gelesen und auch wenn es nicht explizit so genannt wird, da sind schon sehr eindeutige homoerotische Beziehungen vorhanden.

Mask of Shadows und der Folgeband Ruin of Stars – High Fantasy, Assassinen-Ausbildung bzw. Wettbewerb, cool geschrieben – und die Hauptperson ist genderfluid. Sal ist an manchen Tagen weiblich, an manchen männlich und es ist wunderbar.

More Than This – Fantasy / Science-Fiction / Mystery, ein geniales Buch, das mir super gut gefallen hat, und einer der Hauptcharaktere ist schwul.

Ich gebe dir die Sonne – Dieses Buch habe ich schon vor fünf Jahren gelesen, war damals aber sehr begeistert davon. Die beiden Hauptcharaktere sind hier Geschwister und der Junge ist schwul, verliebt sich etc.

Night Owls and Summer Skies – Teenie-Romcom, sehr schön geschrieben und unterhaltsam, wenn man mit dem Genre etwas anfangen kann. Hier ist die Hauptperson die 17-jährige Emma, die sich im Summer Camp in ein anderes Mädchen verliebt.

Nevernight (Trilogie) – High Fantasy, und nochmal Assassinen-Ausbildung bzw. Wettbewerb, zumindest im ersten Band. Ich mag die Reihe sehr gerne, momentan höre ich noch den dritten Teil, und Mia ist einfach ein klasse Charakter. Außerdem ist sie nebenbei sowohl an männlichen als auch weiblichen Personen interessiert, das hier auch einfach nicht weiter kommentiert wird.

Raven House – Fantasy, Teenie, Werwölfe und Vampire, zwei Jungs, die sich ineinander verlieben. Klingt sehr kitschig, ich fands aber spannend, sehr schön geschrieben und es werden durchaus auch tiefgründigere Themen wie Traumata und die Verarbeitung dieser besprochen.

Ich, Adrian Mayfield – Spielt im London von 1884 und ist die Geschichte von Adrian Mayfield, der sich als Model für Künstler wiederfindet, unter anderem Oscar Wilde kennenlernt, und schwul ist. Auch hier ist es schon einige Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe, fand es aber sehr gut.

City of Bones (Reihe) – Ich habe diese Fantasy-Reihe als Hörbücher gehört und mochte sie sehr gern – was nicht zuletzt an den Mit-Hauptcharakteren Alec und Magnus liegt, die sich ineinander verlieben.

Lavender in Bloom – Vor über fünf Jahren gelesen und ich erinnere mich an nicht mehr allzu viel, durchaus aber noch an die Atmosphäre und die Gefühle, die es bei mir ausgelöst hat. Eine wunderschöne und emotionale Geschichte zwischen zwei unterschiedlichen Jungs in 1802 in Frankreich, die sich ineinander verlieben, es aber nicht dürfen.

Letztendlich sind wir dem Universum egal – Erst ganz vergessen, dabei ist das doch so eine schöne Geschichte! Die Hauptperson wacht jeden Morgen in einem anderen Körper auf und fühlt sich keinem bestimmten Geschlecht angehörig. A hat also jeden Tag einen anderen Körper und ist einfach A. Und verliebt sich in Rhiannon. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist toll, da sie einerseits A als nicht-binäre, entweder agender oder gender-fluide Person zeigt, und andererseits die Frage stellt, was es braucht, um sich in jemanden verlieben zu können. Und beschreibt so auch schön Pansexualität, denn genau das ist das ja – sich in einen Menschen verlieben, unabhängig vom Geschlecht der Person und ohne, dass das einen Einfluss auf die Gefühle hat.

Ist ingesamt sogar vielseitiger geworden, als ich gedacht hatte – schwul, lesbisch, bi/pan und genderfluid war dabei. Ich nehme entsprechend gerne Vorschläge an für Geschichten mit asexuellen und/oder transgender Charakteren oder anderen Identitäten entgegen. :)

Montagsfrage – Anzahl Bücher

07 Montag Feb 2022

Posted by Anica in Alles, Montagsfrage, Wöchentliche Aktionen

≈ 7 Kommentare

Schlagwörter

Bücher, Montagsfrage

Die Montagsfrage ist inzwischen ja bei Sophia von Wordworld, und jetzt habe ich es endlich mal geschafft, bei einer ihrer Fragen mitzumachen – die heutige lässt sich ja auch schön schnell und einfach beantworten:

Wie viele Bücher besitzt ihr ungefähr? Zählt ihr regelmäßig?

Das dürften bei mir einige weniger sein als bei so manchen anderen Blogs hier, die mitmachen. Das liegt u.a. an Umzügen und Auslandsaufenthalten und Platzproblemen, wodurch viele viele Bücher, die ich als Jugendliche gelesen habe, verkauft und verschenkt werden mussten. Ich habe tatsächlich, soweit ich mich erinnere, vor heute noch nie meine Bücher gezählt, weil mir das eigentlich ziemlich egal ist, wie viele das sind – hauptsache, es sind die dabei, die ich gern mag und lesen will. Insgesamt besitze ich momentan 137 Bücher in physischer Form (Paperback und Hardcover), ca. 50 Lustige Taschenbücher und als eBooks nochmal ca. 130, wobei dort auch sehr viele dabei sind, die ich über die letzten 8 Jahre oder so an kostenlosen eBooks mal irgendwo angesammelt habe, und habe davon auch nur einen kleinen Teil gelesen.

Montagsfrage: Bücher abbrechen?

25 Montag Jan 2021

Posted by Anica in Alles, Montagsfrage, Wöchentliche Aktionen

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Bücher, Bücher abbrechen, Montagsfrage

Montagsfrage! Die heutige Frage lautet:

Wann, bzw. auf welcher Grundlage entscheidest du, ein Buch nicht zu Ende zu lesen? Oder quälst du dich durch jedes Buch?

Ich habe tatsächlich sehr viel Glück mit Büchern gehabt und fast nie eins gelesen, dass ich abbrechen wollte. Grundsätzlich habe ich den Vorsatz, mindestens 50 Seiten zu lesen, bevor ich entscheide, ob ich das Buch weiter lese oder nicht mehr.

Dass ich ein Buch wirklich abgebrochen habe, ist in meiner gesamten Lesezeit, soweit ich mich erinnere, genau zwei Stück, und beide sind schon über 10 Jahre her. Es wäre allerdings noch ein drittes hinzugekommen, wäre es nicht ein Rezensionsexemplar gewesen. Die werden komplett von vorne bis hinten durchgelesen (war noch keins so schrecklich, dass ich das doch hätte abbrechen müssen). Da kam mir dann eins unter, das ich einfach vom Schreibstil und Aufbau der Geschichte so schlecht fand, dass ich es gerne abgebrochen hätte – und es ist zwar nochmal besser geworden, aber ich hätte nichts vermisst, hätte ich es nicht gelesen.

Also: Rezensionsexemplare werden gelesen. Und alles andere – 50 Seiten mindestens lesen, dann entscheiden. Ich habe da aber auch den Drang, Dinge zu beenden, damit sie schön in meine Listen passen. :D Aber abgesehen davon – wenns mir nicht gefällt, muss ich mich ja nicht da durchquälen. Zum Glück ist mir das noch fast nie passiert, dass ich ein Buch so schlecht fand.

Montagsfrage #101 – Trigger-Warnungen in Büchern

23 Montag Nov 2020

Posted by Anica in Alles, Montagsfrage, Wöchentliche Aktionen

≈ 12 Kommentare

Schlagwörter

Bücher, Content Notes, Montagsfrage, Trigger, Trigger-Warnungen

Es ist schon wieder zwei Monate her, dass ich bei der Montagsfrage mitgemacht habe. Aber heute muss ich dann doch auch noch meinen Senf zur Frage dazu geben:

Sollten Bücher, die sensible Themen behandeln, mit Trigger-Warnungen ausgestattet werden?

Eigentlich hatte ich erst gar nicht vor, meine Antwort in Post-Format auszuformulieren, weil mir die Antwort offensichtlich schien – klar, gute Idee! Und dann habe ich in die bisherigen Antworten reingeschaut und war sehr überrascht zu lesen, dass eher die Mehrheit dagegen war.

Da der Beitrag nun ziemlich lang geworden ist, gibt es ganz unten noch ein kurzes Fazit, falls jemand nicht alles lesen möchte.


Zu erst einmal finde ich es wichtig, dass klar definiert ist, was unter einem Trigger verstanden wird, was Antonia bereits sehr schön in ihrem Beitrag erklärt hat, weshalb ich sie hier einfach mal zitiere:

„Trigger – auch wenn manche Leute diesen Begriff mittlerweile politisch benutzen, wenn sie zum Ausdruck bringen wollen, dass jemand zu empfindlich ist – ist ein Begriff aus der Psychologie. Übersetzt heißt Trigger nicht vielmehr als Auslöser und genau das ist damit auch gemeint. Ein Trigger ist ein Auslöser dafür, entweder eine traumatische Erfahrung wieder zu erleben oder eine psychische Erkrankung, bei der man sich gerade im Heilungsprozess befindet, erneut aufflammen zu lassen.“

Kurz vorweg – mein Studium beinhaltet auch Psychologie-Vorlesungen, und da ich mich sehr dafür interessiere, hab ich auch weitere Bücher dazu gelesen und freiwillig weitere Psychologie-Vorlesungen besucht. Außerdem habe ich mich auch schon mit Menschen mit Traumata über genau dieses Thema, wenn auch nicht direkt im Bezug auf Bücher, unterhalten. Selber persönlich habe ich aber keine Erfahrungen mit Triggern, da ich glücklicherweise nie in einer Situation war, die ein Trauma ausgelöst hätte.

Um zu erklären, warum ich Trigger-Warnungen für Bücher für sinnvoll halte und keinen Grund sehe, diese nicht zu implementieren, habe ich meine Argumentation dazu mal in die Themen aufgeteilt, die andere als Gründe dagegen genannt haben / nennen könnten.


(1) Spoiler?

Spoilern die Warnungen denn nicht? Berechtigter Einwand, aber da gibt es ja Möglichkeiten, das zu verhindern. Trigger-Warnungen sind meistens sehr allgemein gehalten, und auch bei Büchern könnte man einfach auf der Rückseite des Buches oder im Innendeckel (+ online) einen Kasten mit ein paar Stichworten einführen, wie „sexuelle Gewalt“ oder „Drogenmissbrauch“. Dadurch weiß man noch lange nicht, was eigentlich passiert – und wenn man sich keine Gedanken um Trigger machen muss, muss man den Kasten ja auch nicht lesen.

Eine gute Möglichkeit fände ich hierfür, dass man den Kasten mit allgemeinen Begriffen auf / im Buch hat, und im besten Fall auf der Verlagsseite zum entsprechenden Buch genauere Informationen dazu, die man nur lesen kann, wenn man sie explizit anklickt. Dadurch würden versehentliche Spoiler vermeiden.

(2) Überflüssig? / „Brauche ich nicht“

Hier würde ich noch einmal auf die Definition oben verweisen und ein weiteres Mal Antonia zitieren, die Trigger nochmal genauer beschrieben hat:

„Triggern heißt nicht – und ich denke, es ist wichtig, das zu verstehen – dass man mit bestimmten Darstellungen unglücklich ist oder dass man ein bisschen traurig wird oder dass etwas unangenehm ist. Ein richtiger Trigger ist entweder sehr gefährlich (wenn er kranke Verhaltensweisen auslösen kann) oder lässt Traumata wieder durchleben (wenn auf Traumata bezogen).“

Es ist also nicht überflüssig, sondern eventuell sehr hilfreich und wichtig für die Gesundheit einer Person. Wenn du selbst die Trigger-Warnungen nicht brauchst, super! Das ist schön, denn das bedeutet, dass du keine (unverarbeiteten) Traumata hast. In diesem Fall kannst du die Warnungen ja einfach ignorieren.

(3) „Dann muss man die Genres halt vermeiden / sich vorher informieren“ / „Durch den Klappentext etc. weiß man doch schon, was drin vorkommt“

Ganze Genres deshalb vermeiden ist vielleicht auch blöd, könnte man aber natürlich machen. Nur dass manchmal Unerwartet Dinge in Büchern passieren, die nicht besonders typisch für das Genre sind und dauernd in entsprechenden Büchern vorkommen. Sich vorher informieren ist sicher auch eine gute Idee, aber ohne formale Trigger-Warnungen kann es sehr schwierig sein, entsprechende Infos zu finden, evtl. muss man hierfür etliche Rezensionen lesen, was Zeit kostet und, gerade durch das Fehlen der Trigger-Warnungen, zu Spoilern führen kann. Diesen ganzen Suchprozess könnte man ja vereinfachen und verbessern durch die Warnungen.

(4) „Dann legt man das Buch halt wieder weg“

Zu dem Zeitpunkt kann es aber leider durchaus schon zu spät sein. Natürlich ist es weniger plötzlich und unvermeidbar, entsprechende Inhalte mitzubekommen, als bei einer Serie oder einem Film, aber gerade Szenen mit Gewalt etc. tauchen auch in Büchern oft um des Effekts willens plötzlich und ohne Vorwarnung auf. Und je nach Stärke und Art des Traumas / Triggers reicht das dann schon für die Reaktion.

Und selbst wenn nicht – das Buch dann abbrechen zu müssen, ist auch einfach blöd, oder nicht? Schließlich könnte die Szene recht am Ende des Buches kommen, und bis dahin ist man bereits in die Story involviert, hat die Charaktere lieb gewonnen, will die Geschichte natürlich zu Ende lesen. Außerdem hat man das Buch gekauft und Geld dafür ausgegeben… könnte man ja alles vermeiden.

(5) „Es gibt so viele Arten von Traumata, wie soll man da denn die Grenze ziehen?“ / „Trigger-Warnungen sind sowieso nicht vollständig“ / „Da hat hinterher jedes Buch eine Trigger-Warnung“ / „Das ist viel zu umständlich“

Sicher alles richtig. Aber es gibt durchaus Möglichkeiten, manche davon werden ja sogar in anderen Medien oder Plattformen bereits verwendet. Vollständig sind diese zwar nie und man kann nicht jeden vor einem Trigger schützen, aber z.B. 70% vor einer schlimmen Erfahrung / Reaktion / einem Rückfall zu schützen, ist doch sicher besser, als wenn man niemanden schützt?

Zum Argument, dass dann hinterher (fast) jedes Buch Warnungen hat – mag sein! Aber wäre das denn ein Problem? Die Warnungen für die Bücher sind ja auch unterschiedlich, und jemand mit entsprechendem Trauma vermeidet ja nur die, die diesem entsprechen. Außerdem kann die Person das ja selber entscheiden, ob sie das Buch nicht trotzdem lesen möchte und das Risiko eingeht, einem möglichen Trigger zu begegnen.

Mögliche Ansätze gibt es einige – für Filme z.B. gibt es ja einen festen Satz an Warnungen, die eingeblendet werden / auf den DVD-Hüllen stehen, durch die vor grafischer Gewalt, Drogenkonsum etc. gewarnt wird. Ähnlich könnte man auch für Bücher eine feste Liste mit häufigen Triggern anlegen und kann entsprechend schnell diese für ein Buch auswählen. Hierzu hat Elli von Wortmagie auch vorgeschlagen, sich an „international anerkannten psychischen Krankheitsbildern des ICD-10 [zu] orientieren, die als triggeranfällig bekannt sind“, was ich für eine sehr sinnvolle Idee halte.

Und auch sonst – Trigger-Warnungen sind vor allem Online bereits auf so vielen Plattform einfach teil des Umgangs miteinander – bei YouTube Videos werden sie oft kurz vorher eingeblendet, auf Tumblr werden Posts entsprechend getaggt, auf Facebook habe ich es auch schon oft genug gesehen, dass einem Post eine Trigger-Warnung vorangestellt wurde, im Bereich der Fanfiction wird sowieso immer gewarnt, etc.

Und auch im „echten Leben“ werden sie oft verwendet – so war ich schon oft genug in einer Vorlesung, in der der Dozierende vor einer Folie auf folgenden Inhalt hingewiesen hat, sodass man erstens die Möglichkeit hatte, kurz den Raum zu verlassen / die Augen zu schließen / sich die Ohren zu zuhalten, oder zumindest vorbereitet war.

Ich bin mir sicher, wenn wir das bei Büchern auch einführen würden, wäre es einfach innerhalb kurzer Zeit ganz normal und niemand würde sich mehr Gedanken drum machen.

(6) „Ist die Trigger-Warnung nicht selbst ein möglicher Trigger?“

Guter Einwand! Es gibt inzwischen ein paar Studien dazu, wie das u.a. das Stress-Level beim Lesen eines Textes mit entsprechend möglicherweise aufwühlenden Inhalten durch Trigger-Warnungen beeinflusst wird. Bisher sind die Ergebnisse der Studien aber sehr uneindeutig, fallen sehr gering aus, sind gar nicht signifikant, oder widersprechen sich. Manche Studien haben ergeben, dass die Warnungen das Stress-Level tatsächlich zunächst erhöhen, aber die nachfolgenden Bewältigungsmechanismen besser angewendet werden können. Eine Reaktion auf die Warnung selbst (im Sinne von Flashbacks etc.) scheint aber eher unwahrscheinlich zu sein.

(7) Solche Inhalte sind aber doch auch gut, Literatur muss auch Regeln brechen, Tabuthemen ansprechen, etc

Sehe ich genauso, aber das hat ja nichts damit zu tun – manche Themen lösen eben trotzdem bei manchen Personen aufgrund von Traumata schlimme Erinnerungen oder alte schädliche Verhaltensweisen aus, und Trigger-Warnungen helfen, dass diese Menschen genau diese Bücher vermeiden können. Dem Rest steht es ja frei, weiterhin Bücher mit allen Arten von Themen zu schreiben und zu lesen.

(8) „Hilft das nicht sogar dabei, das Trauma zu überwinden, wenn man mit dem Thema konfrontiert wird?“

Das ist etwas, dass in einem sicheren Setting mit ausgebildeten und dafür geschulten Psychologen durchgeführt werden sollte. Im Zuge meiner Recherche habe ich diesen interessanten und lehrreichen Artikel zu Trigger-Warnungen in Büchern gefunden, von einer Psychologin und Autorin, und sie vergleicht dies mit einem trockenen Alkoholiker, und dass hier wohl niemand auf die Idee käme, dieser Person heimlich Wein einzuschenken, damit sie lernt, Alkohol kontrolliert zu konsumieren.


Fazit:

Trigger-Warnungen (oder neutraler: Content Notes) haben das Potenzial, Menschen mit Traumata dabei zu helfen, Inhalte zu vermeiden, die bei Ihnen Flashbacks oder andere negative und gesundheitsschädliche Reaktionen auszulösen. Es gibt gute Möglichkeiten, diese Warnungen auszuwählen und auf Büchern zu platzieren, ohne dass sie negative Konsequenzen für andere Leser haben – von daher: Ja, ich fände Trigger-Warnungen nach einem festgelegten System sehr gut – wen es nicht betrifft, der muss sie ja nicht lesen.


Ergänzender Hinweis zu einem bereits existierendem System:

Es gibt eine Webseite namens „Does the dog die?“. Diese entstand ursprünglich für genau diese eine Frage, und es wurden Film aufgelistet, in denen eben ein Hund stirbt, sodass beispielsweise Menschen, deren Hund gerade gestorben ist, vorgewarnt sind. Daraus entwickelt hat sich eine sehr umfangreiche Seite mit vielen Kategorien, sodass man hier nun entweder Filme und Serien nachschlagen kann und sehen kann, welche möglichen Trigger hier zutreffen, oder nach eigenen bekannten Triggern suchen kann und eine Liste mit Filmen und Serien bekommt, in denen dieser vorkommt. Hierfür gibt es ebenfalls eine Version für Bücher – wie auch die für Filme etc. durch die Community erstellt, auf englisch und lange nicht allumfassend, aber durchaus sehr hilfreich, wenn man sich eines eigenen Triggers bewusst ist.

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