Schlagwörter
Armie Hammer, Buch, Buchverfilmung, Call Me By Your Name, Film, Gute Buchverfilmungen, Hörbuch, James Ivory, KW38, lgbt, Montagsfrage, Timothée Chalamet
Die Montagsfrage gibt es jetzt bei Lauter & Leise – mit einem wunderschönen Header zu den wöchentlichen Fragen, wie ich finde.
Frage: Gab es schon einmal einen auf einem Buch basierten Film, den du besser fandest als das Buch?
Meine Antwort ist die selbe wie auch bei Lauter & Leise – „Call Me By Your Name“ – das Lustige ist, dass ich erst nur die Frage gesehen hatte, mir der Film eingefallen ist, und dann habe ich ihre Antwort gesehen.
Das Buch dieser wunderschönen Liebesgeschichte habe ich zwar nicht wirklich gelesen, sondern nur als Hörbuch gehört, aber da Armie Hammer (der im Film Oliver spielt, von ihm und Elio handelt die Liebesgeschichte) dieses wunderbar liest und es daran ganz sicher nicht liegt, passt das schon. Ich fand das Buch auch auf jeden Fall gut – nur den Film eben besser.
Mich hat einerseits am Buch etwas gestört, dass ich oft sehr verwirrt war, was nun gerade tatsächlich passiert oder was Elio sich nur vorstellt / wünscht, obwohl ich den Film zuvor bereits gesehen hatte und somit wusste, was eigentlich passieren sollte.
Andererseits fand ich am Film auch die ganze Atmosphäre besser, die beim Buch nicht vorhanden war. Der Film hat sein ganz eigenes Gefühl, diese Ruhe des großen Hauses im Sommer in dieser italienischen Idylle, mit nichts anderem zu tun als Musik zu transkribieren, zu Lesen, Schwimmen zu gehen und die Natur zu genießen… nicht zuletzt auch von der wunderschönen Filmmusik unterstützt, die es natürlich im Buch nicht gibt.
Dann – so, so oft ist eines der Argumente, warum das Buch besser war, die zusätzlichen Informationen, bzw. dass so viel im Film weggelassen wird. Hier ist es allerdings so, dass von der Handlung zwar manches leicht verändert wird, aber im Großen und Ganzen mit dem Buch übereinstimmt. Was hier weggelassen wird, ist der innere Monolog Elios, der das Buch bestimmt. Dieser wird im Film durch das Bildliche, die Musik, die Blicke, Handlungen, Gesichtsausdrücke, Körperhaltungen, Atmosphäre erzählt. Und das finde ich hier sehr viel schöner, es ist so viel eindrucksvoller, emotionaler auf diese Weise, und macht den Film zu dem, was er ist.
Nicht zuletzt kommt auch noch der absolut brilliante Cast dazu, allen voran Timothée Chalamet, der Elio spielt.
Insgesamt kann ich nur sagen, dass es ein Film ist, bei dem es sich definitiv lohnt, ihn anzuschauen, dass James Ivory den Oscar für Bestes Adaptiertes Drehbuch eindeutig verdient hat und dass „Call Me By Your Name“ gerne auch noch ein paar mehr der Oskars, zu denen er nominiert war, hätte gewinnen können.