Heute geht die 30 Day TV Series Challenge los! Von Aequitas et Veritas gehostet gibt es im November jeden Tag eine Frage zu Serien. Klar, dass ich da natürlich mitmache. Verlinkt werden meine Antworten alle auf einer Übersichtsseite. :)
Tag 1: Was ist deine Lieblingsserie?
Hier bin ich zwei Serien hin- und hergerissen: Fleabag und Doctor Who. Da ich letztere aber schon fest für eine andere Frage eingeplant habe, nehme ich einfach mal die brilliante Serie von und mit Phoebe Waller-Bridge, Regie von Harry Bradbeer: Fleabag!
Dass ich diese Serie liebe, dürfte für die meisten keine Überraschung sein. Einflach absolut genial geschrieben, gefilmt und gespielt, klasse Einsätze des Durchbrechens der vierten Wand, super lustig und emotional zugleich, eine Komödie über eine Frau mit Depressionen und Selbsthass mit ungesunden Coping-Mechanismen. Absolut genial, und weil ich diese Serie so liebe, habe ich schon mehrere Aufsätze für die Uni darüber geschrieben und mich sehr intensiv damit beschäftigt – ich könnte also stundenlang über diese eine Serie reden. :D Wer sie also noch nicht gesehen hat: unbedingt anschauen.
Übrigens hat bisher jeder, dem ich die Serie empfohlen habe, sie hinterher nicht nur super gefunden, sondern auch innerhalb kürzester Zeit geschaut. Wer also noch zweifelt, einfach mal die erste Folge anschauen, dann folgt der Rest schon von ganz alleine. ;)
Da habe ich den Film doch tatsächlich noch am selben Tag geschaut, an dem er auf Netflix gestartet ist. Und wenn ich schon mal so früh dran bin, kann ich ja auch mal darüber berichten.
Regisseur: Harry Bradbeer; Drehbuch: Jack Thorne; Erscheinungsjahr: 2020; Genre: Action, Mystery; FSK: 12; Länge: 123 Minuten; Produktionsland: USA; Cast: Millie Bobby Brown, Henry Cavill, Sam Claflin, Helena Bonham Carter, Louis Partridge, Fiona Shaw, Burn Gorman
Meine Bewertung: 9/10 Punkten
Inhalt:
Original Netflix-Beschreibung: When Enola Holmes—Sherlock’s teen sister—discovers her mother missing, she sets off to find her, becoming a super-sleuth in her own right as she outwits her famous brother and unravels a dangerous conspiracy around a mysterious young Lord.
Meine Übersetzung: Als Enola Holmes – Sherlocks 16-jährige Schwester – bemerkt, dass ihre Mutter verschwunden ist, zieht sie los, um sie zu finden. Dabei wird sie selbst zur Super-Detektivin während sie ihren berühmten Bruder übertrifft und eine gefährliche Verschwörung um einen mysteriösen jungen Lord enträtselt.
Meine Meinung:
Der Trailer sah schon gut aus, und mit Sherlock Holmes kann man mich sowieso immer locken – dazu noch dieser tolle Cast und Harry Bradbeer als Regisseur? Dennoch, die Komponenten müssen natürlich auch gut zusammen funktionieren.
Und das tun sie auch. Der Film ist sehr unterhaltsam, vor allem durch Enola Holmes als sehr sympathischen und charismatischen Charakter, der die Zuschauer teilweise direkt anspricht. Das spielt Millie Bobby Brown auch klasse – und mit den Blicken zur Kamera hat Harry Bradbeer als Regisseur von Fleabag ja nun auch bereits sein Gefühl für Timing und Comedy gezeigt. Aufgewachsen ist Enola Holmes nicht mit Sticken und Höflichkeitsregeln, sondern Kämpfen, Lesen, und Rätsel-Lösen.
Foto: Netflix, Legendary.
Auch die Deduktions- / Rätsel-Elemente fand ich hier schön – clever gemacht und zeigt den schnellen Verstand der jungen Enola, aber dennoch in einem realistischen Rahmen und einer 16-Jährigen angemessen, die dann doch vielleicht ein bisschen impulsiver und handlungsfreudiger ist, als ihr älterer Bruder, der sich auf reine Beobachtungen verlässt. So führen hier neben ihrem Intellekt auch ab und zu eher ihre Emotionen und Naivität zu Erfolgen – was ich sehr passend fand.
Sam Claflin hätte ich als Mycroft fast nicht wiedererkannt, und Henry Cavill hat mir erstaunlich gut als Sherlock gefallen. Der berühmte Detektiv ist deutlich darin zu erkennen, ist aber sehr viel menschlicher und näher am Original als Cumberbatch’s Sherlock – clever und ein bisschen eingebildet / angeberisch, aber gleichzeitig auch sehr charismatisch und keineswegs gefühllos.
Foto: Robert Viglaski/Netflix
Helena Bonham Carter fand ich ebenfalls sehr gut in der Rolle der Mutter. Ihre Rolle bzw. die Handlung generell war letztendlich ein wenig anders als erwartet – ein paar Ziele ändern sich, aber generell spielt es immer im Rahmen der sich wandelnden Gesellschaft in England und entsprechenden gesellschaftspolitischen Themen. So, wie sich die Handlung letztendlich ausspielt, ist jede Menge Platz für und Versprechen auf einen zweiten Teil – den ich mir auf jeden Fall auch anschauen werde.
Fazit: Ein schöner, spannender, lustiger, unterhaltsamer Film, sehr gekonnt gemacht, klasse Cast, klare Empfehlung.