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120 bis 129 Minuten, 2020, 9 Punkte, Andrew Rannells, Brian Hutchison, Charlie Carver, Drama, FSK -, Jim Parsons, Joe Mantello, LGBT+, LGBTQ, LGBTQ+, Mart Crowley, Matt Bomer, Michael Benjamin Washington, Ned Martel, Robin de Jesús, The Boys In The Band, Tuc Watkins, USA, Zachary Quinto

Auf den Film hatte ich mich schon seit der Ankündigung gefreut. In meinem Monatsrückblick hatte ich auch schon kurz etwas dazu geschrieben, wollte aber noch eine ausführlichere Rezension schreiben.
Regisseur: Joe Mantello; Drehbuch: Mart Crowley, Ned Martel; Erscheinungsjahr: 2020; Genre: LGBT+, Drama,; FSK: k.A.; Länge: 121 Minuten; Produktionsland: USA; Cast: Jim Parsons, Matt Bomer, Zachary Quinto, Andrew Rannells, Robin de Jesús, Michael Benjamin Washington, Tuc Watkins, Brian Hutchison, Charlie Carver
Meine Bewertung: 9/10 Punkten
Inhalt:
Based on the Tony Award-winning play that changed a generation, The Boys in the Band follows a group of nine gay men who gather for a birthday party in 1968 New York City – only to find the drinks and laughs interrupted when a visitor from the host’s past turns the evening upside down.
(Meine Übersetzung:) Basierend auf dem preisgekrönten (Tony Award) Theaterstück, das eine Generation verändert hat, folgt The Boys in The Band einer Gruppe aus neun schwulen [/bi] Männern, die sich für eine Geburtstagsparty in 1969 in New York City zusammenfinden – doch die Getränke und das Gelächter werden unterbrochen, als ein Besucher aus der Vergangenheit des Hosts den Abend auf den Kopf stellt.
Meine Meinung:
Ich hatte das Theaterstück bereits mit einem anderen Cast in London geschaut (u.a. mit Mark Gatiss, Ian Hallard, Ben Mansfield, James Holmes), wo es mir so gut gefallen hatte, dass ich es mir ein paar Tage später gleich nochmal angeschaut habe. Als ich dann von der Broadway-Produktion mit so vielen anderen tollen Schauspielern hörte, wollte ich diese natürlich auch sehen. Da ich aber nicht einfach so nach New York kam, war ich umso erfreuter, von der Filmversion mit dem gleichen Cast zu hören.
Gleich zu Beginn habe ich mich gefreut, auf dem Set die Wohnung mit Treppe in den zweiten Stock zum Schlaf- und Badezimmer wiederzufinden, wie ich sie auch aus der London-Produktion kannte. Während die Handlung aber auf der Bühne auf das eine Set in der Wohnung beschränkt war, man von Schlafzimmer, Bad, oder gar etwas außerhalb der Wohnung nichts sehen konnte, bekommt man hier in der Filmversion ein paar mehr Einblicke. Ein Großteil spielt weiterhin im Wohnzimmer, ein weiterer auf dem Balkon, und zusätzlich bekommt man zu Beginn noch ein paar Einblicke in die Leben und Vorbereitungen der Gäste, auf ihrem Weg zur Feier. Besonders schön fand ich, dass man dadurch noch ein paar tiefere Einblicke in die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander bekommt. Insgesamt fand ich das sehr gut umgesetzt, und während alles Wichtige des Theaterstücks erhalten blieb, fühlte es sich durchaus wie ein Film an, und nicht wie eine bloße Aufnahme eines Theaterstücks.

Jim Parsons in der Hauptrolle des Michaels ist besonders beeindruckend, aber die gesamte Besetzung ist absolut klasse – wie auch im ursprünglichen Cast sind diese, inklusive des Regisseurs Teil der LGBT+ Community (soweit ich weiß identifizieren sich alle als schwul). Ob man nun generell schwule Charaktere mit schwulen Schauspielern besetzen solle, ist eine etwas kompliziertere Frage, die ich nicht einfach so mit ja beantworten würde, aber bei diesem Stück LGBT+ Geschichte bin ich doch froh, dass es hier der Fall ist.
Die Story selbst ist (leider) auch heute noch aktuell – wenn sich auch die Situation natürlich inzwischen zumindest in u.a. den USA und Europa deutlich verbessert hat. Aber umso wichtiger ist es, diesen Einblick in die LGBT+ Geschichte zu bekommen und sich zu erinnern, wie die Situation damals war. Während manche Charaktere out and proud sind, sich in ihrer Sexualität und Identität wohl fühlen und sie keinesfalls verstecken wollen, leiden andere darunter. Insbesondere verinnerlichte Homophobie, daraus entstehende Verleumdung der eigenen Identität und/oder Selbsthass sind ein großes Thema.
Fazit: Sehr zu empfehlen, klasse Besetzung und Umsetzung des Stücks für das Medium Film, ein Stück LGBT+ Geschichte & -Kultur und intimer Einblick in die damalige Situation und Leben.