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Hier geht es zum ersten Band der Reihe, hier zu Band 3 und hier zu Band 4. :)

Das Buch ist eine Neuausgabe des 2018 erschienen Buches ‚Flammen der Befreiung‘.

CW für das Buch: Mord

Autorin: Saskia Louis; Erscheinungsjahr: 2021 (Neuausgabe; 1. Ausgabe 2018); Verlag: dpGenre: Fantasy, New Adult

Meine Bewertung: 8/10 Punkten

Klappentext:

Nym hat die Tür zu ihrer Vergangenheit geöffnet und weiß nun zwei Dinge: Manche Erinnerungen in ihrem Kopf sind nicht ihre eigenen – und je mehr sie über ihre wahre Identität erfährt, desto weniger möchte sie wissen. Doch während eine Reihe von mysteriösen Morden Bistaye in Aufruhr versetzt, zieht die Göttliche Garde immer engere Kreise um die Gruppe aus Asavez. Sehr schnell wird klar, dass sie vor allem ein Ziel hat: Sie zu finden. Aber warum? Hat es etwas damit zu tun, wer sie wirklich ist? Levi will ihr helfen das herauszufinden – doch seine Blicke und Küsse verwirren Nym. Denn er weigert sich, sie zu fürchten. Auch wenn alle anderen es zu tun scheinen.

Meine Meinung (spoilerfrei für diesen Teil, nicht für Band 1):

Der Klappentext klingt ein wenig kitschiger als das Buch wirklich ist – ich fand auch den zweiten Band sehr gelungen, wenn nicht sogar besser als den ersten. Die Handlung wird immer spannender, je näher die Gruppe Bistaye kommt und ich habe den Teil innerhalb weniger Tage gelesen, was bei mir inzwischen doch schon viel heißt. Die Schicksale der einzelnen Charaktere verflechten sich weiter und auch hier haben wir weiter wechselnd Kapitel aus verschiedenen Sichten der Charaktere – vorrangig natürlich Nym, Levi und Vea.

Ein, zwei interessante Charaktere, die im ersten Band später dazugekommen sind oder mehr im Hintergrund waren, rücken hier etwas mehr in den Vordergrund, allerdings gehen Leena und Filia etwas verloren. Zumindest über Filia hätte ich gerne etwas mehr gelernt, aber gut. Ansonsten entwickeln sich die Hauptcharaktere entsprechend mit ihren Erfahrungen weiter, was ich sehr schön fand.

Damit sind wir aber auch bei meiner größten Kritik angekommen, die den Punkt Abzug gekostet hat: Inzwischen verstehe ich die Anmerkungen anderer über Levi doch, denn auch wenn ich ihn grundsätzlich mag, ist er mir doch immer mal wieder auf die Nerven gegangen. Das lag zum Großteil auch an seinen sexistischen und aggressiven Gedanken – leider auch bei Jeki, also einem weiteren Hauptcharakter – vorhanden. Sexismus und toxische Männlichkeit (toxic masculinity) scheinen die beiden zu bestimmen und immer wieder kommen entsprechende Sätze/Kommentare auf – hier ein paar Beispiele:

  • Dass Levi nicht wüsste, wie man mit weinenden Frauen umgeht und es auch nicht lernen wolle
  • Wie schmachvoll es sei, im Kampf gegen ein Mädchen verloren zu haben
  • Heirat wird mit dem „Tod deiner Männlichkeit“ gleichgesetzt.
  • Sätze wie (hier folgend auf eine neue Information) „Levi war sich sicher, dass er, wenn er eine Frau gewesen wäre, jetzt ohnmächtig am Boden gelegen hätte.“

Das kann man ja vielleicht noch irgendwie begründen, dass die Charaktere absichtlich so geschrieben sind, aber es spiegelt sich leider teilweise auch im Rest wieder – wenn Nym z.B. Levi fragt: „Und was soll das Ganze hier überhaupt? Bist du ein Mädchen? Du tust geradezu, als wolltest du … darüber reden“, oder dass Jeki angeblich nicht beurteilen kann, ob jemand männliches als attraktiv gilt, weil er ja selbst männlich ist und das nur bei Frauen beurteilen kann (no homo). Well.

Sofern man das aber ignorieren kann, habe ich eigentlich nichts an dem Buch auszusetzen – außer vielleicht dass die eigentlich sehr netten sprachlichen Parallelen in Sätzen zwischen Kapiteln / Abschnitten / Perspektivwechseln vielleicht ein bisschen zu häufig vorkamen. Denn trotz der sexistischen Untertöne sind die weiblichen Charaktere klasse geschrieben und die Handlung sehr spannend – und während ich noch nach dem ersten Teil gedacht habe, ich wüsste ein paar Sachen, haben sich diese eher als falsch herausgestellt, und einen großen Plottwist hatte ich z.B. gar nicht kommen sehen. Aber hier auch gut: Der war keineswegs aus der Luft gegriffen oder abwegig, mehr, als würden einem plötzlich die Augen geöffnet und ein paar Puzzleteile an ihren Platz fallen.

Fazit: Punktabzug durch die nervigen sexistischen Untertöne durch die beiden männlichen Hauptcharaktere, ansonsten sehr spannend, unterhaltsam und clever.

Hier geht es zu Band 1, Band 3 und Band 4.


Dieses Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Ich habe das Buch im Gegenzug für eine ehrliche Rezension kostenlos erhalten.