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Bücher, Gideon the Ninth, Ich bin Gideon, Nekromantie, Rezension, Tamsyn Muir

Autorin: Tamsyn Muir; Erscheinungsjahr: 2020; Verlag: HEYNE Verlag; Genre: Sci-Fi / Fantasy / Mystery / Space Opera
Meine Bewertung: 9/10 Punkten
Klappentext:
Gideon Nav reicht es. Sie hat genug von dem düsteren Planeten voller verknöcherter Nonnen, starrer Regeln und schwarzer Klamotten, auf dem sie aufgewachsen ist. Genug von einem Leben als Dienerin des Neunten Hauses. Vor allem aber hat sie genug von Harrowhark Nonagesimus, der Erbin eben jenes Hauses, die Gideon mit ihrer herrischen Art das Leben schwer macht. Also packt Gideon ihr Schwert und ihre Pornohefte ein, um endlich von diesem gottverlassenen Planeten zu verschwinden. Doch sie wird erwischt. Die Strafe für ihren Fluchtversuch ist unangenehm: Sie soll Harrowhark als Schwertmeisterin an den kaiserlichen Hof begleiten, wo diese, gemeinsam mit den Erben der anderen royalen Häuser, an einem Wettkampf auf Leben und Tod teilnimmt. Wenn sie den Untergang des Neunten Hauses und ihres Planeten verhindern wollen, müssen die beiden wohl oder übel zusammenarbeiten. Und das, obwohl sie einander auf den Tod nicht ausstehen können – oder?
Meine Meinung:
Um mich mal selbst zu zitieren:
„Ja, Gideon Nav ist weiblich, und in diesem Buch über Nekromantie in zerfallenen Schlössern auf verlassenen Planeten, Skelette, Geheimnisse, Intrigen und Einsamkeit, ist mir die sarkastische, selbstbewusste, kämpferische, aber auch in den richtigen Situationen mit den richtigen Personen sehr liebenswürdige, weiche, und aufmerksame Gideon sehr ans Herz gewachsen. Kann das Buch nur empfehlen“
Das fasst es eigentlich ganz gut zusammen. Zu Beginn des Buches war ich zunächst etwas skeptisch, aber schnell haben mich die Geschichte und ihre Charaktere in ihren Bann gezogen und es zu einem der besten Bücher werden lassen, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.
Es ist eine ungewöhnliche Geschichte – über Harrowhark, eine Nekromantin, und ihre (etwas unfreiwillige) Kavalierin Gideon. Die Geschichte beginnt auf einem düsteren Planeten voller Skelette und kaum noch Bewohnern – aber während die Skelette ein großer Teil des Settings bleiben, ändert sich doch schnell vieles. Und auch wenn es weiterhin um Nekromantie und Tod geht, Menschen leiden und sterben, ist das Buch voller Witz und Sarkasmus, voller warmer Gefühle und interessanter Charaktere, spannenden Geheimnissen und Duellen.
Abgesehen von Harrow und Gideon hat man einige andere Charaktere, die auch noch mit unterschiedlichen Namen und Titeln jeweils angesprochen werden, wodurch ich ab und zu doch leicht den Überblick zu verlieren drohte – aber wenn man einfach mal ab und zu in die Charakterübersicht am Anfang des Buches schaut, dann geht das schon. Und trotz der Menge der Charaktere sind alle sehr vielfältig und lassen sich recht deutlich voneinander unterscheiden.
Gideon ist ein wunderbarer Charakter – zwischendurch erschienen mir nicht alle ihrer Handlungen als absolut realistisch, aber je mehr ich über sie und ihre Vergangenheit gelernt habe, umso mehr konnte ich alles nachvollziehen.
Das Buch hat eine tolle Mischung aus Kämpfen, Nekromantie, Gefahr, Geheimnissen und auf der anderen Seite den unterschiedlichen Charaktere und ihren Beziehungen untereinander, allen voran die etwas schwierige Beziehung zwischen Harrow und Gideon.
Toll fand ich auch, dass Gideon ganz eindeutig auf Frauen steht – das aber nie besonders thematisiert oder benannt wird, sondern eben einfach Teil von ihr und ihren lockeren Aussagen ist.
Fazit: Sehr spannende und interessante Geschichte, etwas, das ich so noch nicht gelesen habe. Tolle Charaktere, Gideon habe ich unerwartet schnell und fest in mein Herz geschlossen. Bin gespannt auf den zweiten Teil!
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