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#84, Bücher, Montagsfrage, weibliche Autoren, weibliche Charaktere

Bei der Montagsfrage fragt Antonia diese Woche:
Sollten weibliche Autoren mehr aus Sicht von weiblichen Protagonisten schreiben?
Zu erst einmal denke ich, alle sollten schreiben können, wie sie wollen und über was sie wollen – erst recht weibliche Autoren, die lange keine Stimme hatten oder nur in bestimmte Genres schreiben konnten/durften/veröffentlicht oder bekannt wurden.
Andererseits denke ich aber auch, dass es wichtig ist, dass wir weibliche Protagonisten haben, genauso viele wie männliche, an denen sich junge weibliche Leser orientieren können, in denen sie sich wiederfinden können, von denen sie lernen können. Klar, man kann sich auch in Protagonisten eines anderen Geschlechts hineinversetzen, aber Repräsentation ist einfach wichtig, um Mädchen zu zeigen, dass es noch andere wie sie gibt, dass sie nicht alleine sind, dass sie auch fähig sind, mutig und stark zu sein.
Nun ist die Frage, ob das auch zwangsweise von weiblichen Autoren kommen muss. Ich denke, nicht unbedingt, aber die Zahl von männlichen Autoren, die gewillt und fähig sind, weibliche Protagonisten vernünftig darzustellen, ist doch sehr gering in meiner Erfahrung. Und weibliche Autoren bringen doch noch eine andere Perspektive dazu, wissen, wie es sich anfühlt, in unserer Gesellschaft weiblich zu sein, wie Mädchen und Frauen sich untereinander verhalten, worüber sie nachdenken und sprechen, wie sie sich in dieser Männer-dominierten Welt fühlen. Und ich denke, es ist sehr wichtig, das zu haben.
Ich weiß allerdings auch nicht, wie viele weibliche Autoren überhaupt aus Sicht von weiblichen / männlichen / nichtbinären Charakteren schreiben, was die Beantwortung der Frage etwas schwierig macht. Aber abschließend würde ich sagen:
Ich finde, es ist wichtig, viele weibliche Protagonisten zu haben, die mit den Einsichten von weiblichen Autoren geschrieben wurden, aber besonders weibliche Autoren sollten die Freiheit haben, zu schreiben, wie und über was sie wollen.
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