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Adam Shapiro, Andy Samberg, John McEnroe, Maitreyi Ramakrishnan, Netflix, Never Have I Ever, Rezension, Serien
Spoilerfrei.
Nach dem Tod ihres Vaters und einem auch ansonsten traumatischen Jahr beschließt die indisch-amerikanische Schülerin Devi, dass sie etwas in ihrem Leben ändern muss.
Den deutschen Trailer gibts hier: https://www.youtube.com/watch?v=ax5T_vv7h7c
Eine Serie mit drei Hauptcharakteren, die nicht weiß sind? Auf Netflix? Wird aber auch Zeit. Devi Vishwakumar (Maitreyi Ramakrishnan) ist 15 Jahre alt und wir bekommen ihre ganzen, ungefilterten Teenie-Gedanken, eine Welt von erster Verliebtheit, sexuellen Gefühlen, Freundschaft, Partys, Schule und Rebellion gegen Eltern dargestellt und erzählt.
Aber gleichzeitig behandelt die Serie so viel mehr: Devi kämpft mit ihrer Trauer um den Tod ihres Vaters im vorigen Jahr, geht zur Therapie, eine der Hauptcharaktere gesteht sich ein, dass sie auf Mädchen steht, es geht um Devis Kultur, inklusive der geplanten arrangierten Ehe ihrer Cousine und eine ganze Folge über Ganesh (Charturthi) Pooja / Puja, über verschiedene Beziehungen zwischen Eltern und ihren Töchtern, was Freundschaft wirklich bedeutet.
Klar, die Show arbeitet auch mit einigen Stereotypen – Nerd, Theater-Kind, die Gruppe gut aussehender, beliebter Jungs aus dem Sportteam etc., aber gleichzeitig haben alle aus dem Hauptcast ausgefeilte Charaktere mit Hintergrundgeschichten und ihren eigenen Problemen. Und mit Devi hat man einen Hauptcharakter, den man so (abgesehen von der ethnischen Zugehörigkeit) nur selten sieht – sie ist ein Nerd, kämpft mit einem Klassenkameraden um die Gunst der Lehrer und die besten Noten, nimmt am Debattierclub teil etc., aber gleichzeitig ist sie absolut selbstbewusst und scheut sich nicht davor, ihre Mitschüler mit cleveren Sprüchen zu bombardieren und durch manche falschen Infos über sie selbst zu manipulieren.
Ein Highlight für mich war auch Adam Shapiro (Sense8) als einer der Lehrer – mit sehr cringe-auslösenden Sprüchen in dem Versuch, sich an die Sprache und Ansichten der Jugendlichen anzupassen. Die Folgen werden außerdem von einem Erzähler geleitet, was ich hier sehr gelungen gemacht fand, mit John McEnroe als Haupterzähler und eine Folge mit Andy Samberg.
Insgesamt fand ich die Serie super – dauernd musste ich lachen, dann wieder wurde es super emotional, und in der letzten Folge liefen die Tränen nur so. Entsprechend habe ich sie auch an zwei Abenden direkt durchgeschaut, was mir doch eher selten passiert.
Fazit: Klare Empfehlung, clever gemacht, tolle Charaktere und Story, sehr viel mehr als nur eine Teenie-Romanze, mit einem sehr diversen Cast, lustig und emotional. 9/10 Punkten.
Quelle Post-Header: https://www.facebook.com/NeverHaveIEverNetflix/, abgerufen am 30.05.2020, 15:16 Uhr
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Vielen Dank für den Eintrag.
Die Serie wurde mir am Wochenende bei Netflix vorgeschlagen und ich war anhand des Trailers noch nicht sicher, ob ich sie gucken soll.
Nach Deiner Kritik kann ich es nun aber kaum erwarten, sie zu schauen :-)
Danke nochmals.
Das freut mich! Ich war mir nach dem Netflix-Trailer auch erst nicht sicher, habs aber einfach mal angefangen zu schauen, und dann nicht mehr aufgehört ;)
Ich hoffe, sie gefällt dir! :)
Ich habe die Serie jetzt an einem Tag durch geschaut und kann Dir echt zustimmen! Die Serie ist klasse :-)
Ah, freut mich, dass sie dir auch so gut gefallen hat! :) Danke fürs Update ;)