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110 bis 119 Minuten, 2016, 8 Punkte, Action, Chris Hemsworth, Fantasy, Film, FSK 12, Ghostbusters, Kate McKinnon, Katie Dippold, Komödie, Kristen Wiig, Leslie Jones, Melissa McCarthy, Paul Feig, Rezension, USA
Regisseur: Paul Feig; Drehbuch: Paul Feig, Katie Dippold; Erscheinungsjahr: 2016; Genre: Action, Fantasy, Komödie; FSK: 12; Länge: 117 Minuten; Produktionsland: USA; Main Cast: Melissa McCarthy, Kristen Wiig, Kate McKinnon, Leslie Jones, (Chris Hemsworth)
Meine Bewertung: 8/10 Punkten
Inhalt:
Abby Yates hat schon immer an Gespenster geglaubt, es ist ihr ganz egal, ob man sie dafür belächelt. In einem heruntergekommenen Labor erforscht sie das Paranormale, unterstützt wird sie von der schrägen, aber genialen Ingenieurin Jillian Holtzmann, die allerlei abgefahrene Anti-Geister-Waffen bastelt. Abbys alte Freundin Erin Gilbert hat das umstrittene Forschungsgebiet hingegen schon lange für eine Karriere als seriöse Physikerin aufgegeben, was einst zum Bruch zwischen den beiden Partnerinnen geführt hat. Doch als Erin kurz vor einer Festanstellung an der renommierten Columbia-Universität steht, wird sie von der gemeinsamen Geisterforschervergangenheit eingeholt. Sie bittet Abby um Hilfe, aber die wittert schnell eine ganz andere Gelegenheit und schleppt Erin mit zu einem Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, in dem es zu einer Geistererscheinung gekommen sein soll. Nach diesem Termin ist nichts mehr so wie vorher: Die Frauen mischen als Ghostbusters New York auf und erhalten durch die resolute U-Bahn-Angestellte Patty Tolan weitere Verstärkung.
Meine Meinung:
Nachdem ich vor Kurzem den originalen Film gesehen hatte, habe ich habe diesen Film letzte Woche im Kino in London (auf Englisch obviously) gesehen und es war auch gut – wenn auch das Geld, das ich dafür ausgegeben habe, dann doch nicht so ganz wert.
Direkt zum Anfang: Was mich schon begeistert hat, bevor ich den Film überhaupt gesehen habe, war die Entscheidung, dass das Team aus Frauen besteht. Es gibt viel zu wenige Filme, die auch nur irgendwie teilweise den Bechdel-Wallace-Test bestehen – da ist es wirklich schön, mal einen Film mit vier starken, weiblichen, interessanten Hauptcharakteren zu sehen. Und das sind sie auch – stark und interessant! Wissenschaftler, begeistert von dem was sie tun, intelligent, neugierig, mutig, kämpferisch. Und wirklich verschiedene Charaktere, aber alle sympathisch und so interessant!
Auch die Schauspieler finde ich dafür sehr gut gewählt – Melissa McCarthy mag ich sowieso sehr gerne, aber auch die anderen drei (Kristen Wiig, Kate McKinnon, Leslie Jones) haben mich auf jeden Fall überzeugt.
Ich finde, dass Paul Feig die Grundideen und wichtigsten Dinge sowie auch irgendwie den Charakter des Originals erhalten hat, aber dennoch das Ganze um einiges verbessert hat. Die Story war spannend und hat mich gepackt und auch der Humor hat mir gefallen, einig Male musste ich lachen.
Außerdem war auch der Bösewicht interessant – gut, nicht unbedingt eine super neue Idee, aber dennoch sehr viel greifbarer als im Original. Dadurch kamen auf jeden Fall auch mehr Emotionen zustande. Und auch die Einführung zu Beginn hat mir sehr gut gefallen, die beim Original eigentlich nicht vorhanden war. Etwas realistischer ist das Ganze auch geworden (wenn man z.B. die Kosten für Unterkunft usw. bedenkt).
Und nur um das auch noch kurz zu sagen: Jepp, Chris Hemsworth war eigentlich nur da, um gut auszusehen und das Objekt der Begierde einer der Hauptcharaktere darzustellen, blabla – aber schließlich ist das genau das, was ich zigtausend Filmen mit dem einen weiblichen Charakter gemacht wird. Ist eigentlich schon lustig, wenn sich dann jemand hier darüber aufregt.
Tipp: Wer das Original mag, wird sich wohl über die kleine Szene nach den Credits freuen (nichts besonderes, aber dennoch). Was sich aber auch gut machen lässt, da die Credits mit kleinen Szenen/… unterlegt sind.
Fazit: Hat mir sehr viel besser als das Original gefallen – tolle, interessante, sympathische Charaktere, lustig, greifbarer Bösewicht, nicht so düster, gut gemacht.
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Ich bin ja mal gespannt. Ich sehe das Teil später und auch wenn ich jetzt nicht ein unverbesserlicher Verfechter des Originals bin, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich dir in absolut jedem Punkt komplett widersprechen werde. Denn man darf hier nicht vergessen: Es ist ein Blockbuster aus diesem Jahr. Das kann schon aus Prinzip nix werden. Am Ende wird das freundlichste was man darüber sagen kann wohl sein, dass er nicht so unglaublich kacke ist, wie Independence Day 2.
Nebenbei raffe ich wirklich nicht, warum ihr Mädels immer mit diesem unfassbar sinnlosen Bechdel-Test um die Ecke kommen müsst.
Wenn ich Frauenrollen habe, die sich nur über Tupperpartys unterhalten bestehen die den Test auch. Ist das besser? Wenn sie sich über die beste Methode des Fensterputzens unterhalten bestehen sie den Test. Ist das gut? Der Test ist Bullshit im Quadrat. Ein Film sollte nicht daran fest gemacht werden, ob er irgendwelche Tests erfüllt, die völliger Quark sind, sondern daran, ob die Charaktere interessant genug sind, dass man sich für sie interessiert. Scheißegal worüber sie sich unterhalten.
War schon klar, dass du nichts Gutes über den Film zu sagen hast/haben wirst. :D
Aber das mit dem Test finde ich durchaus sinnvoll. Klar, ich stimme dir zu, dass es nichts bringt, wenn die Damen sich über Fensterputzen/… unterhalten. Aber das tun sie ja nicht. Aber selbst wenn man das mit einrechnet besteht kaum ein Film den Test, was eben einfach aufzeigt, wie verdammt wenige Filme mit *überhaupt* zwei Frauenrollen es gibt. Und wie du selbst sagst – selbst wenn ein Film den Test mal besteht, heißt das leider immer noch nicht, dass es auch zwei interessante Charaktere sind, was das Ganze nur noch verschlimmert. Klar, man sollte einen Film nicht nach diesem Test sondern eben nach den Charakteren (& Story usw.) beurteilen, aber es zeigt eben einfach die Ungleichheiten auf.
Aber genau das macht den Test doch so sinnlos. Wird er bestanden, hilft das auch nix, wenn alles andere Kacke ist. Wird er nicht bestanden, heißt das noch lange nicht, dass die Charaktere deshalb scheiße sind. Ich habe zwar Sex And The City nie gesehen, aber da labern die Mädels doch sicher zu 90% auch nur über Kerle und Mode. Das ist doch genau so nur Klischee. Die Serie wird aber gerade von Frauen geliebt. So ein Test wäre halt nur sinnvoll, wenn man den erweitert. Mit diesen 3 Grundfragen hat der nicht die geringste Aussgaekraft, wenn du mich fragst. (Das das Problem existiert ist mir aber natürlich sehr wohl bewusst, nur ändert daran dieser Schwachsinnstest gar nix)
Und zum Film. Nur damit wir uns da nicht falsch verstehen. Ich werde da so unvoreingenommen wie möglich reingehen. Mein Ziel ist: Unterhalten werden. Mehr verlange ich da nicht. Nur weiß ich eben, wie Filme heutzutage gemacht werden und ich hasse es über alles, wie unkreativ, lahm und faul die Filmindustrie momentan ist. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das hier nicht anders sein wird. Das hat aber nix mit den Frauen zu tun.
Naja. Ich verstehe schon deine Kritik an dem Test und trotz allem finde ich es noch irgendwie sinnvoll, weil es eben einfach zeigt, wie wenige Filme es da überhaupt durchschaffen, ganz egal, ob der Film gut ist oder nicht – es geht hierbei ja auch gar nicht darum, ob der Film gut ist, sondern nur um den Aspekt der Geschlechterverteilung.
Keine Sorge, dass das nichts mit den Frauen zu tun hat, war mir schon bewusst. Und ich wünsche dir trotzdem viel Spaß bei dem Film, vielleicht hilfts ja^^
Hat nicht geholfen. Typisches liebloses Remake von lustlosen Writern hingewichst und von einem unfähigen, selbstgefälligen Regisseur komplett falsch in Szene gesetzt. Das beste am Film waren tatsächlich die Mädels, die sichtlich Spaß dran hatten. Alles andere ist so unglaublich hassenswert, dass das jetzt hier den Rahmen sprengen würde. Gibt später, oder morgen im Blog nen Bericht dazu von mir.
Zu dem Test noch mal: Ich verstehe ja deine Argumentation. Aber ich halte es nicht für wichtig, wenn der TEst doch völlig lückenhaft ist. Da kann ich ja auch nen Test machen alá: reden im Actionfilm zwei Männer über was anderes als Raketen. Das hat genau so viel Aussagekraft.
Wegen mir kann man ja auch den Test durchaus mal machen, aber in letzter Zeit (vor allem bei dem aufbordenden Feminismus an allen Ecken) kommt mir das Teil immer öfter unter und ich habe das Gefühl, dass sich viel zu viele Leute auf solchen Quark verlassen. Das ist das gleiche, wie wenn ich den „liebt sie mich“-Test in der Bravo mach. Da sollte ich es auch nicht von abhängig machen, ob ich das Mädchen anspreche oder nicht.
¯\_(ツ)_/¯
Tja, naja. Aber ja, vielleicht sollte man den Test verändern / einen neuen erstellen, der mehr Aussagekraft hat.
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Danke für deine Eindrücke! :)
Die Story des ersten Ghostbusters war ja so tiefgründig nicht, und richtig Spannung kam jetzt auch nur bedingt auf, fand ich, als der neulich mal wieder auf Vox lief. Klar, die Idee war cool, die Effekte nicht schlecht, aber joa, man hat schon gemerkt, dass es nicht der komplexeste Film ist.
Schön also, wenn sich da mittlerweile etwas mehr getan hat, auch im Punkt Realismus. Ich hab much immer gefragt, wie die sich so ein riesiges Gebäude mitten in New York leisten konnten. XD
Da kann ich den also ganz beruhigt im TV anschauen, sobald er läuft.
Was du zu Hemsworth schreibst, finde ich dann wiederum schade. Klar, es gibt mehr als genug Filme, in denen die Alibifrau nur dazu da ist, schön auszusehen, begehrt zu werden und irgendwann wird sie vielleicht auch noch entführt/gerettet/vernascht. Ist schlimm genug, und da müsste was getan werden.
Aber da Ghostbusters ja im Vorfeld hochgelobt wurde, was weibliche Geschlechterrollen betrifft, ist es ja schon fast erschreckend traurig, wie leicht hier dieselben Klischees benutzt werden, nur mit umgekehrtem Geschlechtervorzeichen. Heißt nicht, dass ich generell gegen solche Männerrollen bin, und Ghostbusters ist nicht wirklich der Film, der die Geschlechterdynamik in Hollywood voranbringen wird, sondern nur, dass sich mein Eindruck verstärkt, dass es nicht immer um Geschlechtergleichheit geht, sondern oft um das Umkehren bestehender Missstände.
Gut, vielleicht war der Film ursprünglich auch ein wenig als tongue in cheek verstanden, als Seitenhieb oder gegebenenfalls Film mit parodistischen Einschlägen gegen männerdominierte Filme, indem man durch die Umkehrung der Missstände die Aufmerksamkeit genau darauf legt. Aber dazu passt dann meiner Meinung nach die Kommunikation rund um den Film nicht mehr so ganz. Denn die war, so fand ich das jedenfalls, sehr „ernst“.
Naja, schauen wir mal, wie sich das weiterhin entwickelt. Es wird garantiert einen zweiten Teil geben, der dann hoffentlich kein Abklatsch des alten zweiten Teiles wird. Denn: Gegen weibliche Geisterjäger spricht rein gar nichts.
PS: Sorry für den langen Kommentar. ^^‘
Gern!
Und ja, deinen Eindruck vom ersten Ghostbusters teile ich.
Zu Hemsworth Rolle – Da hast du natürlich Recht. Das denke ich mir eigentlich auch oft genug, wenn ich so manche Texte zu „Feminismus“ lese, es da aber eigentlich nur darum geht, die Ungleichheiten umzudrehen. Ich habe das hier auch mehr so gesehen, dass man darauf aufmerksam machen wollte – öfter wollte ich das jetzt aber auch nicht haben. Aber abgesehen davon (auch wenn das jetzt mit Hemsworth‘ Rolle erst mal wenig zu tun hat) gab es ja durchaus dennoch auch noch einen männlichen Bösewicht, der eine vernünftige Rolle hatte, was ja umgekehrt in den üblichen Filmen auch keine weibliche Person ist. Naja.
Den wird es wohl ziemlich sicher geben, ja^^ Mal sehen, wie sie das dann da machen.
Und kein Problem, ich freue mich immer über solche Kommentare ;)
Joa, ich finde es auch sehr schade, dass es kaum vernünftige weibliche Bösewichter gibt. Eine sehr große Chance wird da vertan. Aber vermutlich ist es nicht opportun, Frauen als Bösewicht in Actionfilmen erscheinen zu lassen, weil man sonst zeigen müsste, wie Frauen vom „Helden“ verprügelt oder erschossen werden. Jedenfalls wäre das meine Vermutung. Ist auch in Videospielen so, da wird noch lange nicht im Verhältnis 50:50 gegen Frauen gekämpft. Schade eigentlich, denn Frauen haben auch da dasselbe Potential wie Männer.
Schauen wir, wie s weitergeht. Ein paar Jahrzehnte haben wir ja noch, und vielleicht gibt es bis dahin ein besseres Verhältnis an Charakteren? :)
Das klingt so, als könnte es durchaus ein Grund sein…
Na, das will ich doch hoffen!